Gender-Mainstreaming – Gestört ins Leben

 

Steuerrecht des Lebens

 

 

Vertrauen schaffen in die Geschlechtsidentität heißt, daß ich weiß, wo ich als Mann oder als Frau hingehöre. Was meine Aufgaben als Mann sind, welche Aufgaben ich als Frau habe. Vertrauen schaffen in feste Lebensstrukturen, dazu gehört die Gewißheit, daß Mann und Frau unterschiedlich sind. Daß eine Mutter auf Grund ihrer biologischen Andersartigkeit in den ersten drei Jahren ganztags für die Kleinen zuständig ist.

Unter dem nebulösen Anglizismus "Gender Mainstreaming" ist die ideologische Fortsetzung des Feminismus zu verstehen. Diese Ideologie propagiert, Frauen seien die besten Männer, die es je gab. Männer seien gute Mütter, alles nur eine Frage der Sozialisation. Was entsteht, sind massiv identitätsgestörte, junge Menschen.
Der Wert der Familie ist weit, weit nach unten gerutscht. Wenn ich junge Frauen frage: "Was ist Ihr Ziel?", so antworten Viele: "Beruflich erfolgreich sein." Von Familie und Kindern ist keine Rede. Sie haben einen Lebensabschnittspartner, einen Hund und eine Katze. Aber keine Kinder. Wie kommt das? Angefangen hat es mit der schwer depressiven Weltsicht von Bebel und Engels, die von Anderen weitergeführt wurde (1,2,3,4,5,6). Das Bild der Mutter und Frau wurde willentlich zerstört.
In der Gender-Mainstream-Ideologie ist die Mutter- und Fraurolle untergegangen, die Rolle des Mannes als bloßes Sozialisationsprodukt lächerlich gemacht und in ihren alten Strukturen aufgelöst(7,8). Kinder gehören in Staatsaufsicht, Frauen in die Produktion. Im offiziellen medialen Sprachgebrauch heißt es: "Gender-Mainstreaming hat sich in den letzten Jahren zunehmend als neue Strategie zur Erreichung der Gleichstellung etabliert.(9)" Kotsch schreibt zur Geschlechtslosenideologie: "Von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat sich Gender Mainstreaming von einem feministischen Aktionsprogramm über einen neuen akademischen Forschungsbereich bis hin zum Universalschlüssel westlicher Geschlechterpolitik entwickelt.(10) "

Die Mehrheit der Deutschen nimmt den schleichenden Prozeß, der über die Bürokratie, die Medien und Parlamente, auch über die Universitäten von oben gesteuert wird, nicht wahr. Sie sagen: "Ach, davon weiß ich nichts. Laß mich damit in Ruhe. Du übertreibst."

Die Meisten wissen aber vom Herzen, daß Frau und Mann von Gott unterschiedlich geschaffen wurden, sie sich von Natur her ergänzen. Wer das nicht wahrhaben will, ist bereits verführt oder er projiziert. Mit dem verquasten Anglizismus "Gender Mainstreaming" findet erneut ein Menschenexperiment statt, das tief gegen die Natur des Menschen verstößt. Hierzu gehören die Einrichtung von Kinderkrippen und die Abschaffung des Männlichen im Mann. Doch Kinderseelen rufen nach ihrer Mutter, die Zeit für sie hat, die ihnen persönlich Wärme, Liebe, Sprache und Zuwendung gibt. Davon sprechen später ihre Träume und zahlreiche Symptome. Söhne brauchen aber einen Vater, der seinem Kind Grenzen setzt, mit ihm was unternimmt, der Nein sagt und an dem es sich reiben kann. So kann der Sohn sich mit dem Männlichen positiv identifizieren.
Wie alle Ideologien ist auch die Gender-Ideologie ein vergeblicher und leidvoller Befreiungsversuch von persönlich erlittenen Bindungen und Kränkungen von Seiten der Ideologen(11).


Schwund des Männlichen

Die von Feministen beschriebene Schreckensherrschaft des Mannes über die Frau hatte allein den Zweck, den Untergang der Männerwelt herbeizuführen. Das Männliche ist in seinen äußeren Strukturen verschwunden, der moderne Mann ist verweichlicht, verweiblicht, er spielt am Rechner, er heiratet kaum noch, er zeugt kaum noch Kinder, er hat die männliche Orientierung verloren, als Kind wächst er häufig mit einer alleinerziehenden Mutter auf.

Schon im Kindergarten werden Jungen oft ohne Grenzen zum Verstehen, Entschuldigen und zum Gutsein erzogen. Sie versagen im Gründen einer Familie. Sie wagen es nicht mehr, Frauen anzumachen, sie ohne Suff und Drogen zu verführen. Auch durch übermäßige Mutterbindung – aufgewachsen ohne väterliches, männliches Vorbild – stümpern sie als Mann. So erlebe ich es täglich in meiner Praxis, die gefüllt ist mit männlichen Verlierern, die sich als Mann nicht lieben können und dürfen, da sie keine Männer zu Hause und in der Schule erlebt haben und keine oder zuviel Liebe und zuwenig Grenzen erfahren haben.


Vorbild Eltern

Kinder brauchen festen, äußeren Halt, damit sie nicht auf Abwege geraten. Das Hirn des Kindes lernt mittels seiner Abwehrmechanismen, auch das Dumme, das Perverse, das Schräge, das Kranke, sogar Gewalt zu "lieben". Es schätzt zumeist seine Quälgeister, seine Mißbraucher, Ausbeuter und Vernachlässiger: denn es verdrängt seine aggressiven Impulse gegen seine negativ erlebten Erzieher und wandelt diese in Liebe, in Idealisierung um - aus Schuldgefühlen und Angst heraus. Also "liebt" es später auch das Kaputte und Strukturlose, seine schrägen Erzieher, seinen Nicht-Vater, die Vernachlässiger, die Nicht-Eltern, die doppelte Mutter, immer auf der Suche nach Liebe, nach dem unbekannten Vater. Vom erlittenen Leiden zeugen später seine Träume oder Symptome.

Was den Kindern von früh an fehlt, ist männliche Struktur und Autorität. Diese gebietet der Infantilität, der Bindung der Jugendlichen an die verschlingende Große Mutter, der Verwahrlosung Einhalt. Das Männliche setzt Struktur, Grenzen, Gebote, gibt männliche Vorbilder. Das Versinken im mütterlichen Sumpf, im elterlichen Nebel, im Dauerfeiern, im Dauerrausch des Trinkens, der Aggressivität, des Geldausgebens, eben des Strukturlosen gilt es zu beenden. Nein-Sagen und Grenzen-Setzen sind hierbei ebenso eine Hilfe wie autoritäres und verständnisvolles Vorbild-Sein. Auch der feste Glaube an Gott baut uns hierbei auf.


Guter Rat

Nachdem feministische Ideologie den alleinverdienenden Vater abgeschafft hat, ist guter Rat teuer. Wie soll eine Mutter Mutter sein, wenn sie es auf Grund mangelnder Finanzen schwerlich sein kann, selbst wenn sie es möchte. Das feministische Mißtrauen gegenüber dem Mann, die Angst vor Abhängigkeit, vor Nähe zu einem Mann haben sich in Gesetzen niedergeschlagen.
Zu fördern sind jedoch nicht familienzerstörende Verteufelungen und Angstgebilde, sondern wechselseitiges Vertrauen, psychologisches Verständnis um die Hintergründe von Eifersucht, Fremdgeherei und anderen Störungen.

Der Lebensentwurf der Alleinerziehenden oder des Krippenmenschen schadet der Familie, dem Wohl der Kinder, des Vaters und der Mutter. Das seit Jahrtausenden bestehende Familienmodell mit nährender Mutter, Hausfrau, Kindern und verdienendem Vater fördern die Liebe, das Vertrauen, vor allem das Wohl der Kinder.

Nichts ist vollkommen auf der Welt und stets verbesserungsbedürftig. Das Modell Familie wegen bestehender Mängel zu verteufeln, wie Bebel, Engels und viele Feministen es getan haben, ist jedoch verkehrt.

Die Familie ist auf ein höheres Bewußtseinsniveau zu heben. Das wachere Bewußtsein bezieht vor allem sich auf tiefenpsychologische Erkenntnisse von Abhängigkeit und Selbständigkeit und auf die Welt der Träume, die eine tägliche, wichtige Rolle spielen.
Die Liebe zu sich, zu seiner Frau, zu seinen Kindern und zu seinem Manne mit dem Bewußtsein, daß polymorphe Lebensformen infantil sind, prägen bereits die Gegenwart und vor allem die Zukunft.

 

Literatur

1. Bebel, A.: Die Frau und der Sozialismus. Dietz Verlag, Ber-lin, 61. Aufl. (1964), S. 155

2. Engels, F.: Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates. Dietz Verlag, Berlin, 11. Auflage (1973), S. 76, 85, 94 – 95

3. Flöttmann, H.B.: Steuerrecht des Lebens. Novum Verlag, Horitschon, Wien, München (2006)

4. Beauvoir, S.: Das andere Geschlecht. Rowohlt, Hamburg, (1968)

5. Meyenburg, C., Mächler, M.-Th. (Hrsg.): Männerhaß. Ein Tabu wird gebrochen. Frauenoffensive Aktuell, München (1989)

6. Bergermann, U.: Vernünftige Verneinung, "Männerhaß" als ein Thema der neuen Frauenbewegung. In: Meyenburg, C., Mächler, M.-Th. (Hrsg.): Männerhaß. Ein Tabu wird gebrochen. Frauenoffensive Aktuell, München (1989)

7. Focus: Nr. 38 (2009), S. 90-102

8. Gruner, P.-H., Kuhla, E. (Hrsg.): Befreiungsbewegung für Männer. Auf dem Weg zur Geschlechterdemokratie. Essays und Analysen. Psychosozial-Verlag, Gießen (2009)

9. http://www.thueringen.de/de/gb/themen/gleistelpol/gendermain/content.html

10. Kotsch, M. (Hrsg.): Abschied von den Geschlechtern. Die Gender-Ideologie im Vormarsch. Christliche Verlagsgesellschaft mbH, Dillenburg (2008), S. 7

11. Flöttmann, H. B.: Zur Psychoanalyse der Gewalt. Über den Ursprung von Faschismus und Terrorismus, TW Neurologie Psychiatrie 7/8 (1991), S. 377-388

 

 

Weiterführende Literatur

1. Pilgrim, V.E.: Muttersöhne. Claassen Verlag, Düsseldorf (1986)

2. Meuser, M., Neusüß, C.: Gender-Mainstreaming. Konzepte – Handlungsfelder – Instrumente. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Schriftenreihe Band 418 (2004)

3. Gaspari, C.: Eins plus eins ist eins. Leitbilder für Mann und Frau. Herold Verlag, Wien, München (1985)

4. Liminski, J.: Die verratene Familie. Politik ohne Zukunft. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg (2007)

5. Rosenkranz, B.: MenschInnen. Gender Mainstreaming. Auf dem Weg zum geschlechtslosen Menschen. Ares Verlag, Graz (2008)

6. Van Lier, K.-H. B.: Gender Mainstreaming oder: Die Hydra im Trojanischen Pferd. In: Gruner, P.-H., Kuhla, E. (Hrsg.): Befreiungsbewegung für Männer. Auf dem Weg zur Geschlechterdemokratie. Essays und Analysen. Psychosozial-Verlag, Gießen (2009)

Autor: Dr. med. Holger Bertrand Flöttmann
 

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